Boneanimation per Vertexshader

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Version vom 21. September 2006, 17:39 Uhr von Oc2k1 (Diskussion | Beiträge) (Kompression der Matrizen)

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Vorwort

Dieser Artikel richted sich an alle, die schon weit Fortgeschritten sind. Ein sicherer Umgang mit Shadern und Vertexbufferobjekten ist hier Vorrausetzung. Bei der Boneanimation per Vertexshader geht es darum, möglichst viel Arbeit auf die Grafikkarte auszulagern. Wer schon immer mal einen hochdetailierten Dinosaurier oder Octobus sein Unwesen treiben lassen will ist hier genau richtig.

Grundlagen

Was sind Bones

Bones entsprechen nicht nur Knochen. Mathematisch gesehen repräsenteriert jeder Bone eine Transformationsmatrix, der einen gewichteten Einfluss auf verschiedene Vertices nehmen kann. Da Bones sehr häufig in einem Animationsskelet zusammengefast sind, werden sie durch Gelenke verbunden, die Drehpunkten der Matrizen entsprechen. Sehr häufig werden Bones als Stab oder ähnliches dargestellt, sie können jedoch auch komplexer Formen haben (z.B. das Becken einen Menschen). Bones die durch die durch ein festes Gelenk verbunden sind sollten umbedingt vermiedern werden, da sie nur Resurcen kosten ohne einen Nutzen zu bringen. Grundsätzlich sollte alles was sich unabhängig voneinander bewegen können muss durch einen eigenen Bone dargestellt werden. Neben den nachgebildeten Kochen, gehören auch andere bewegliche Modelteile dazu wie Mimik und Augen.

Woher kommen die Animationsdaten?

Die Animationen können entweder aufgezeichnete Daten sein, durch Inverse Kinematik erzeugt werde oder aus einer Physikengine stammen. Bei einfachen Modellen ist es auch möglich diese Daten per Scripsprache zu erzeugen. In diesem Artikel werden die Bones eher als Schnittstelle dienen.

Limits

Aktuelle Grafikkarten erlauben 256 Uniformvariablend des Typs Float4. Für einen Bone werden 3 Float4 benötigt. Damit lassen sich etwa 80 Bones gleichzeitig verwenden. Wird dies schon beim Entwurf des Modells beachtet, stellt diese Wert kaum ein Limit dar. Bei einem symetrischem Modell lässt sich dieser Wert fast verdoppeln. Wenn die nicht ausreicht macht es Sinn Objekte mit vielen Bones wie Hände oder Gesichter getrennt zu Rendern. Vorausgesetzt werden sollte eine Grafikkarte, die wenigstends das Shadermodel 2.0 unterstützt. Besser ist jedoch eine Grafikkarte, die Shadermodel3.0 unterstützt, damit der Code durch dynamisches Branching teilweise übersprungen werden kann.

Technik

Modeldaten

Das Vertexbufferobjekt muss zu den sonst verwendeten Daten wie Vertices, Normalen, Texturkoordinaten und gegebenfalls Tangent und Bitangent noch zusätzliche Daten über die Abhängigkeit zu den Bones gespeichert werden.

Im einfachstem Fall kann jedem Vertex nur ein Bone zugewiesen werden. Hier genügt ein einzelner Integer, der als Index dient.

Wenn zwischen meheren Bones interpoliert werden soll, ist als erstes ein Wert nötig nötig, der angibt wie viele Bones einen Einfluss auf den Vertex haben. Dann muss für jeden Bone die Gewichtung als Float und der Index als Int gespeichert werden. In den meisten Fällen sollte der Einfluss von vier Bones ausreichen. Sollten die Atributevariablen knapp werden ist es sinvoll die Gewichtung mit 0.999 zu Multiplizieren und die Indexnummer dazuzuaddieren. Solang dies nicht nötig ist koste es jedoch nur unötig Performance beim trennen.

In den Meisten Fällen beinflussen nur zwei Bones einen Vertex. Ein Knie sieht etwas seltsam aus wenn am Gelenk linear interpoliert wird. Hier lohnt sich der Aufwand die Gelenkposition zu speichern und den Abstand nach der Interpolation zu korrigieren.

Gewichten der Bones

Gerade im Vertexshader muss man genau überlegen, wo man Multiplikationen oder höhere Operationen einsparen kann prinzipell gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist, dass die Matrizen anhand Ihrer Gewichtungen zu einer durchschnittlichen Matrix zusammenzurechnet werden. Pro Matrix werden 12 Multiplikationen und 12 Additionen benötigt, von denen je 3 aus Symetriegründen Wegrationalisiert werden können. Bei der zweiten Variante werden erst die Vektoren mit den Matrizen multipliziert und anschließend gewichtet. Jedoch werden dann pro Matrix * Vektor Multiplikation 12 Multiplikationen gebraucht. Da aber neben dem Vertex auch noch der Normal und gegebenfals Tangentvektoren Multipliziert werden müssen, ist der Aufwand der ersten Variante deutlich geringer.

Quaternionen im Vertexshader

Der Sinn von Quaternionen im Vertexshader ist sehr fraglich. Sie wären möglich, jedoch langsamer, lediglicht die Multiplikation von Quaternionen mit einem zweitem Quartenion ist deulich schneller als eine Matrix * Matrixmultiplikation. Gerade diese Operationen werden sollten jedoch vor dem Vertexshader durchgeführt werden, da sie die Form des ganzen Skelletes beeinflussen und sich über das Frame nicht ändern. Da mit bleibt nur noch ein einziger Vorteil: Es werden nur noch 2 Flot4 Vektoren zum Speichern eines Bones benötigt. Der Preis sind allerdings 27 Multiplikationen und 18 Additionen für die Umwandlung.

Kompression der Matrizen

Eine vollständige Transformationsmatrix benötigt 16 Komponenten. 4 können direkt entfallen, da uns die W Komponente der Vektoren nicht interresiert. Der Rotationsteil der Matrix ist jedoch immernoch sehr redundant. Die 3 Sinuskomponenten sind mit umgekehrtem Vorzeichen doppelt verhanden. Es bleiben noch 9 Komponenten über, die sich dummerweise nicht auf zwei float4 Vektoren aufteilen lassen. Es ist möglich die Cosinus werte mit Hilfe des Pytagoras neu zu berechnen, allerdings geht hierbei das Vorzeichen verloren, so dass keine Rotationen von mehr als 90 Grad mehr möglich wären. Wenn jedoch nur ein Cosinuswert weggelassen wird, kann das Vorzeichen aus den Vorzeichen der beiden anderen Cosinuswerte rekonstruiert werden, weil das Produkt aller Cosinuswerte einer Rotationsmatrix immer Positiv ist. Der Gewinn ist, das nur noch 2 float4 Vektoren gemittelt werden müssen, jedoch kommt für die Rekonstruktion des driiten Cosinuswertes eine Wurzel und 3-4 Multiplikationen dazu.

Noch einfacher lassen sich 3 Komponenten des Rotationsteil der Matrix rekonstruieren, wenn sie durch das Kreutzprodukt neu Berechnen lassen. Da immernoch ein Wert redundant in der Matrix gespeichert ist, kann er den Z Wert des Translationsteil aufnehmen. Da nun nur noch 8 Werte gemittel werden müssen und der aufwand für die rekonstruktion sehr einfach ist, kann hier sowohl Platz in den Uniforvariablen als auch Rechenbleistung eingespart werden. Normale Tronsfomationsmatrix:

rot00 rot10 rot20 trans0
rot01 rot11 rot21 trans1
rot02 rot12 rot22 trans2
0 0 0 1

Code


attribute vec4 bonedep;
uniform vec4 bones[2*32];
mat4 bone_matrix(int i){
	mat4 mat; //neue Matrix
	mat[0] = bones[i*2]; //erste komponete kopieren
	mat[1] = bones[i*2+1]; //zweite
	mat[2][3] = mat[1][0]; //Translations teil der 3 Spalte aus der 2. hohlen
	mat[1][0] = -mat[0][1]; // Translationswert durch gespiegelten Kosinuswert ersetzten
	mat[2].xyz = cross (mat[0].xyz,mat[1].xyz); //Wenn es nicht stimmt komponenten tauschen
	mat[3] = vec4 (0.0, 0.0, 0.0, 1.0); //dummy für 4x4 Matrix
	return mat;
	}

main(void){
	vec4 pos = vec4(0.0, 0.0, 0.0, 0.0);
	vec4 weight = fract(bonedep);
	ivec4 index = floor(bonedep);

	for (int i = 0; i<4; i++)
		pos += weight[i] * bone_matrix(index[i]) * gl_Vertex;

	gl_Position = gl_ModelViewProjectionMatrix * pos;

        gl_TexCoord[0] = gl_MultiTexCoord0;
        gl_TexCoord[1] = gl_MultiTexCoord1;
	}