Tutorial Komponentenentwicklung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DGL Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Komponenten-Editoren)
K (Das Popupmenu erweitern)
Zeile 196: Zeile 196:
 
Als erstes müssen wir festlegen wie viele eigene Einträge angezeigt werden sollen. Dazu überscheiben wir die Funktion '''GetVerbCount''' von TComponentEditor.
 
Als erstes müssen wir festlegen wie viele eigene Einträge angezeigt werden sollen. Dazu überscheiben wir die Funktion '''GetVerbCount''' von TComponentEditor.
  
<pasal>
+
<pascal>
 
TFarbAuswahlComponentEditor = class(TComponentEditor)
 
TFarbAuswahlComponentEditor = class(TComponentEditor)
 
   function GetVerbCount: Integer; override;
 
   function GetVerbCount: Integer; override;
Zeile 225: Zeile 225:
 
Damit die Menüpunkte auch Sinn machen, sollte natürlich auch noch festgelegt werden was passiert wenn man auf sie klickt. Und wieder einmal gilt es, eine Procedure zum überschreiben :
 
Damit die Menüpunkte auch Sinn machen, sollte natürlich auch noch festgelegt werden was passiert wenn man auf sie klickt. Und wieder einmal gilt es, eine Procedure zum überschreiben :
  
 +
<pascal>
 
procedure TFarbAuswahlComponentEditor.ExecuteVerb(Index: Integer);
 
procedure TFarbAuswahlComponentEditor.ExecuteVerb(Index: Integer);
 
begin
 
begin

Version vom 29. November 2005, 18:00 Uhr

Komponenten Tutorial

Einleitung

Erst mal willkommen bei meinem Komponeten-Tutorial. Ich möchte in diesem Tutorial nicht absolutes Basiswissen über die Komponenten-Programmierung unter Delphi vermitteln, sondern denjenigen, die schon entsprechende Einsteigertutorials gelesen haben (wie etwa das auf Delphi-Treff.de) noch etwas tiefer in die Materie einführen.

Eigene Visuelle Komponeten

Wenn man seine Komponente komplett selber zeichnen möchte, so empfiehlt es sich diese von TGraphicControl oder TCustomControl abzuleiten. TCustomControl ist im Gegensatz zu TGrapicControl ein Nachfahre von TWinControl, und erbt von ihm ein (Fenster-) Handle. Dieses Handle ist eine Nummer, welche Komponenten von Windows erhalten um sie eindeutig zu bezeichnen. Nur wenn die Komponente ein Handle hat, kann Windows mit ihr etwas anfangen.

Möchte man nur statisch etwas anzeigen, wie etwa ein Label, so kann man auch nur TGraphicControl als Vorfahren wählen. Solche Komponenten ohne Handle werden von Windows nicht unterstützt, und sind nur eine Technik von Delphi, um dem Entwickler einfachere Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten. Es ist ja schließlich viel einfacher, eine Komponente auf der Form zu platzieren, als diese mit Zeichenbefehlen selbst zu zeichnen.

Um selbst festzulegen, wie die Komponente gezeichnet wird, kann man bei Nachfahren von TGraphicControl oder TCustomControl ganz einfach die procedure Paint überschreiben.

TMeineKomponente = class(TGraphicControl)
protected
  procedure Paint; override; 

Gezeichnet wird dann über die Canvas-Eigenschaft der Komponente. Dabei sollte man nicht vergessen mit inherited die Paint Procedure des Vorfahren aufzurufen.

procedure TMeineKomponente.Paint;
begin
  inherited;//Paint Procedure des Vorfarhen aufrufen.
  Canvas.//irgendwas

Eine Abfrage der Eigenschaft ComponentState ermöglicht es uns, die Komponente zur Entwickungszeit anders zu zeichnen.

procedure TMeineKomponente.Paint;
begin
  inherited;//Zeichen Procedure des Vorfahren aufrufen.
  if csDesigning in ComponentState then //Wenn sich die Komponente in Entwicklung befindet.
  begin
    {Zeichung eines gestrichelten Rahmens}
    Canvas.Brush.style := bsClear;//Durchsichtiges Rechteck
    Canvas.Pen.style := psDashDot;//Gestrichelte Linen
    Canvas.Rectangle(0,0,width,height);//Rechteck zeichnen

    {Namen der Komponente in die Mitte schreiben}
    canvas.TextOut((width - Canvas.TextWidth(Name)) div 2,(height - Canvas.TextHeight(Name)) div 2,name);

    {Keine weitern Zeichnungen mehr ausführen}
    exit;//Verlässt die Procedure
  end;
  //Normale Zeichen-Anweisungen
end;

Eigenschafts-Editoren

Als erstes sollten wir der Frage nachgehen, was ein Eigenschaftseditor überhaupt ist : Wie schon fast zu erraten, handelt es sich hierbei um eine Möglichkeit, eine als veröffentlicht (published) deklarierte Eigenschaft im Objektinspektor zu bearbeiten. In Delphi sind schon diverse Eigenschaftseditoren vorhanden um die häufigsten Eigenschaftstypen abzudecken. Wenn ihr einer Komponente eine als published deklarierte Eigenschaft vom Typ Integer verpasst, so wird standardgemäß der Editor "TIntegerProperty" genutzt um die Eigenschaft im Objektinspektor darzustellen. Dieser Editor ist ein Eingabefeld für Zahlen.

Eigenschaftseditoren können aber nicht nur solche Eingabefelder sein, sondern können auch eine ganze Reihe anderer Bearbeitungsmöglichkeiten bieten. Ein richtig multifunktionaler Eigenschaftseditor ist zum Beispiel "TColorProperty". So kann man entweder eine hexadezimale Zahl oder einen Farbnamen eingeben, die entsprechende Farbe über eine Liste auswählen oder gar per Doppelklick einen Farbdialog öffenen.

Ein solcher Eigenschaftseditor ist programmiertechnisch gesehen nichts anderes als ein Nachfahre der Klasse "TPropertyEditor", welcher in einer Register-Prozedur in Delphi eingebunden wurde. Den Code von einem solchen Eigenschaftseditor sollte man in eine Unit packen, welche nur von Delphi genutzen Code enthält. Für das beiliegende Beispiel TFilePropertyEditor nehmen wir direkt TPropertyEditor als Vorfahren.

TFileNameProperty = class (TPropertyEditor)
  {...}
end;

In welcher Form der Eigenschaftseditor angezeigt wird, bestimmt der Rückgabewert der Funktion GetAttributes. Um diese zu ändern überschreiben wir die Funktion einfach.

TFileNameProperty = class (TPropertyEditor)
public
  function GetAttributes: TPropertyAttributes; override;
  {...}
end;

Dem Eigenschatseditor werde ich nun zusätzlich zu dem Standardeingabefeld noch per paDialog die Möglichkeit geben, auf Doppelklicks oder einen (nun evtl. erschienen) Buttonklick zu reagieren. paMultiSelect bewirkt schlussendlich noch, dass die Eigenschaft auch noch sichtbar ist, wenn mehre Komponenten ausgewählt sind. Weitere mögliche Parameter sind der Delphi Hilfe zu entnehmen.

function TFileNameProperty.GetAttributes: TPropertyAttributes;
begin
  Result := [paMultiSelect, paDialog];
end;

Um auf das neu geschaffene Editierereignis zu reagieren, überschreiben wir die Procedure Edit;

procedure TFileNameProperty.Edit;
var
  OpenDialog:TOpenDialog;
begin
  OpenDialog := TOpenDialog.create(Application);//Den OpenDialog erstellen
  try
    //Den akuellen Wert übergeben
    OpenDialog.FileName := GetStrValue;
    //Anzeigen und bei Erfolg Wert übernehmen
    if OpenDialog.Execute then SetStrValue(OpenDialog.FileName);
  finally
    OpenDialog.Free; //Den OpenDialog freigeben.
  end;
end;

Mit GetStrValue und SetStrValue kann der Wert einer Stringeigenschaften gelesen und geschrieben werden. Für andere Eigenschaftstypen stehen andere Funktionen zur Verfügung. An dieser Stelle können natürlich auch eigene Formulare eingeblendet werden.

Durch überschreiben von GetValue kann man regeln, was für ein Text auf der rechten Seite im Objektinspektor angezeigt wird. Ein Überscheiben von SetValue hingegen legt fest, wie auf eingegebene Werte reagiert werden soll. In unserem Fall soll der Eigenschaftsinhalt direkt angezeigt und übernommen werden.

function TFileNameProperty.GetValue: string;
begin
  result := GetStrValue ;
end;

procedure TFileNameProperty.SetValue(const Value: string);
begin
  SetStrValue(Value);
end; 

Wie ihr euch vielleicht noch erinnert, haben wir am Anfang in GetAttributes festgelegt, dass die Eigenschaft auch bei mehrfacher Auswahl sichtbar bleibt. Nun liegt es an uns Delphi zu erklären wann zwei Eigenschaften wirklich identisch sind. Denn schließlich sagt der im Objektinspektor angezeigte Wert nichts über den tatsächlichen Inhalt der Eigenschaft. Durch ein Überschreiben der Funktion AllEqual können wir nun unsere eigene Prüfung definieren.

function TFileNameProperty.AllEqual: Boolean;
var
  Nr1:String;
  I:Integer;
begin
  AllEqual := true;
  Nr1 := GetstrValue ;
  // Ersten Eigenschafts-Wert mit restlichen Werten vergleichen.
  // Die Anzahl der zu überprüfenden Eigenschaften liefert PropCount.
  for I:= 1 to PropCount-1 do
    if Nr1 <> GetstrValueat(I) then
    begin
      AllEqual := false;
      break;
    end;
end;

Nach der Erstellung unserer Eigenschaftseditor-Klasse müssen wir nur noch festlegen für welche Eigenschaften und für welche Komponeten der Editor genutzt werden soll. Dies geschieht durch eine Regestrierung des Editors über einen Aufruf von RegisterPropertyEditor inherhalb der Register-Prozedur.

procedure Register;
begin
  RegisterPropertyEditor(TypeInfo(TFileName),nil,'FileName',TFileNameProperty);
end;

Der erste übergebene Parameter ist der Typ der Eigenschaft für den der Editor gelten soll. Mit dem zweiten Parameter wird festgelegt ob der Editor nur für die Eigenschaft einer bestimmten Komponente oder für alle(durch Angabe von nil) gelten soll. Der dritte Parameter legt fest ob die Eigenschaft einen bestimmten Namen haben muss (Ein leerer String bedeutet keine Festlegung). Der Letze Parameter beinhaltet nun die Editorklasse selbst.

Komponenten-Editoren

Bei den Komponenteneditoren verhält sich Vieles wie bei den Eigenschaftseditoren. Sie dienen nur dazu dem Progammierer mehr Möglichkeiten zu geben um Komponenten zu bearbeiten. Oder auch die Arbeit mit Komponenten zu vereinfachen.

Mit Hilfe eines Komponenteneditors kann festgelegt werden:

  • Was bei einem Doppelklick auf die Komponente passiert.
  • Welche Zusatzoptionen der Benutzer im PopUp-Menü der Komponente hat.
  • Wie die Komponente in die Zwischenablage kopiert wird.

Das Doppelklickverhalten festlegen

Möchte man, dass bei einem Doppelklick auf die Komponente der Code für ein bestimmtes Ereignis generiert wird, so leitet man seinen Komponenteneditor nicht von TComponentEditor sondern von seinem Nachfahren TDefaultEditor ab. Auf diese Weise kann man die Prozedur EditProperty überschreiben.

{Die Ereignis-Auswahl bei Doppelklick auf TGLControl}
TGLControlEditor = Class (TDefaultEditor)
public
  procedure EditProperty(PropertyEditor: TPropertyEditor; var Continue, FreeEditor: Boolean); override;
end; 

Diese Prozedur sieht eigentlich immer gleich aus:

procedure TGLControlEditor.EditProperty(PropertyEditor: TPropertyEditor; var Continue, FreeEditor: Boolean);
begin
  // Falls die Eigenschaft ein Ereignis ist
  if (PropertyEditor.ClassName = 'TMethodProperty') and
  // und sie OnDraw heißt
  (PropertyEditor.GetName = 'OnDraw') then
  // dann wird die gleiche Procedure beim Vorfahren aufgerufen
  // um für dieses Ereignis entsprechenden Code zu generieren.
  inherited EditProperty(PropertyEditor, Continue, FreeEditor);
end;

Möchte man keinen Code genieren sondern etwa einen Dialog öffen, so kann man TComponentEditor als Vorfahren wählen und die Prozedur Edit überschreiben.

TGLControlEditor = Class (TComponentEditor)
public
  procedure Edit; override;
end;

Was ihr nun in dieser Prozedur macht ist euch überlassen, wie ihr einen Dialog anzeigt habe ich ja schon bei den Eigenschaftseditoren erklärt.

Das Popupmenu erweitern

Als erstes müssen wir festlegen wie viele eigene Einträge angezeigt werden sollen. Dazu überscheiben wir die Funktion GetVerbCount von TComponentEditor.

TFarbAuswahlComponentEditor = class(TComponentEditor)
  function GetVerbCount: Integer; override;
  {...}
end;

function TFarbAuswahlComponentEditor.GetVerbCount: Integer;
begin
  result := 3;//Anzahl der Menupunkte; In unserm Fall drei (0..2)
end; 

Durch überschreiben der GetVerb Funktion kann nun festgelegt werden, wie die neuen Menu Punkte heißen:

function TFarbAuswahlComponentEditor.GetVerb(Index: Integer): string;
begin
  Case Index of
    0: Result := 'Farbenauswahl 1' ;
    1: Result := 'Farbenauswahl 2' ;
    2: Result := 'Farbenauswahl 3';
  else
    Result := '?';
  end;
end;

Damit die Menüpunkte auch Sinn machen, sollte natürlich auch noch festgelegt werden was passiert wenn man auf sie klickt. Und wieder einmal gilt es, eine Procedure zum überschreiben :

procedure TFarbAuswahlComponentEditor.ExecuteVerb(Index: Integer);
begin
  if not (Component is TViereck) then
  begin
    ShowMessage('Dieser Komponenten Editor ist nicht TViereck zugeordnet');
  end
  else
    Case Index of
      0://Klick auf den Ersten Menu Punkt
      begin
        (Component as TViereck).Farben.Rahmen := clBlack;
        (Component as TViereck).Farben.Innen := clWhite;
      end;
      1://Klick auf den zweiten Menu Punkt
      begin
        (Component as TViereck).Farben.Rahmen := clYellow;
        (Component as TViereck).Farben.Innen := clNavy;
      end;
      2://Klick auf den dritten Menu Punkt
      begin
        (Component as TViereck).Farben.Rahmen := clBtnFace ;
        (Component as TViereck).Farben.Innen := clBtnFace ;
      end;
    else
      ShowMessage('Diesen Menupunkt gibt es nicht');
    end;
end;

Auf diese Weise ist es möglich einfache Popup-Menüs zu basteln.

So einfach ist es, ein eigenes Popup-Menü zu erstellen, wobei ich hoffe das ihr sinnvollere Anwendungen dafür finden werdet als ich in diesem Beispiel.

Die Komponente in der Zwischenablage

Möchte man noch zusätlich eigene Formate beim Kopieren in die Zwischenablage angeben so kann man die Prozedur Copy überschreiben. Ein Beispiel zu dieser Procedure findet sich in der Delphi-Hilfe.

Den Editor in Delphi einbinden

Genauso wie Eigenschaftsditoren, werden Komponenteneditoren inerhalb der Prozedur Register registiert. Die Prozedur die darin aufgerufen wird ist logischerweise RegisterComponentEditor.

procedure Register;
begin
  RegisterComponentEditor(TViereck, TFarbauswahlComponentEditor);
end;

Der erste Parameter ist die Komponente für die der Komponenten-Editor gelten soll, und der zweite der Komponenteneditor selbst.

Eigene Eignschafts-Klassen